Der Gauß-Weber-Telegraf

Gauß-Weber-Telegraf

Der Göttinger Physiker Wilhelm Eduard Weber (*1804 †1891) spannte 1833 einen doppeladrigen Draht, um Nachrichten an seinen Kollegen Carl Friedrich Gauß (*1777 †1855) zu senden, dessen Arbeitsplatz rund einen Kilometer weit entfernt in der Universitätssternwarte lag. Diese Telegrafieverbindung gilt als die erste auf elektromagnetischer Übertragung basierende Kommunikation der Welt. Erzeugt wurden mit dem 'Gauß-Weber-Telegrafen' geringste Auslenkungen eines Magnet-stabes. Deren Bedeutung war in einer Tabelle festgehalten. Abgesehen von der unpraktikablen Größe und der schwierigen Handhabung dieser Apparatur, dauerte die Übermittlung selbst kürzester Nachrichten extrem lange. So stellte sich der endgültige Erfolg der drahtgebundenen Telekommunikation erst mit der Einführung des ersten wirklich praxistauglichen elektromagnetischen Schreibtelegrafen von Samuel Morse und seinem Konstrukteur und Partner Alfred Lewis Vail sowie der Einführung des noch heute gültigen Morsecodes von Clemens Gerke ein.

 

Vom ursprünglichen 'Gauß-Weber-Telegrafen' lagern in Göttingen heute nur noch ein paar unbrauchbare Fragmente.

Funktionstüchtige Nachbauten kann man weltweit an einer Hand abzählen.  Einer davon ist bei uns zu sehen.

Im Vordergrund sieht man den 'Sender', im Hintergrund den 'Empfänger'. Es fließt nur ein geringer Strom,

so reicht ein dünner 2-adriger Fernmeldedraht, um beide Geräte miteinander zu verbinden.

© Text und Bild:  Bodo Krüger (2022)


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