Fernmeclub

Kabelmerkstein

"Kulturdenkmal am Benther Berg bei Hannover"

Der dargestellte Kabelmerkstein steht an der nordwestlichen Ausbuchtung des Benther Berges, in der Nähe von Hannover. Etliche Meter vom Stein entfernt diente, zwischen den 1950er Jahren und ca. 2000, ein verborgenes Fernkabel mit mehreren koaxialen Leitungen der Kommunikation. Es führte nicht nur den regionalen Verkehr, sondern auch den internationalen Transitverkehr zwischen Hannover und Dortmund (über 100.000 Fernsprechleitungen/-kanäle).

Die Reichspost verlegte in der gleichen Richtung bereits um 1880 ihr 7-adriges Reichstelegraphenkabel.

1913-1921 folgte das Rheinlandkabel (FK1+FK2) für Telefonie und bereits 1928 die Erweiterung (FK37). Sogar während des 2. Weltkrieges musste die Strecke mit dem fernsehtauglichen Reichsbreitband- oder "Führerkabel" (FK509) verstärkt werden. So war man z.B. auch in der Lage, Radarbilder zu übertragen.
Angeblich waren selbst die Besatzungstruppen noch lange auf das alte FK2 angewiesen.

Kabelmerksteine dienten zum Einmessen von ausgelegten Kabeln. Sie tragen verschiedene Symbole. Der abgebildete stammt von der Deutschen Bundespost, deren Vermögen am 1. Januar 1995 an die Deutsche Telekom AG überging - so auch der auf dem Bild oben gezeigte kleine Kabelmerkstein (KMS). Er ist ca. 45 cm lang, aus Beton, von konischer Form mit einem breiten Fuß (~ 15 x 15 cm) und steht vor einem Jagenstein (Grenzstein).

Seit den 1980er Jahren werden sie nur noch sehr selten gesetzt. Heute stützt man sich auf GPS und unterirdische passive 'Kugelmarker'. Diese zeigen auf Suchgeräten sogar den Leitungsbetreiber an. Kabelmerksteine sind an ihrem Standort, wie Vermessungspunkte und Grenzsteine, gesetzlich geschützt.

Sie sind heute aber selbst in Wäldern kaum noch zu finden, weil diese meist zugewachsen sind oder von Maschinen 'geköpft' wurden. Dieser nur ca. 40 Jahre alten Kabelmerkstein kann deshalb bereits als Kulturdenkmal angesehen werden.