Unsere Telefonausstellung

In unserer Ausstellung wird insbesondere die Geschichte der Telefonie, beginnend mit den ersten Versuchen der Sprachübertragung von Philipp Reis und Alexander Graham Bell bis zum 5kg schweren 'Handy' aus den 1990er Jahren gezeigt.


   Bild vom Telefonausstellung

Die o.s. Collage gibt einen kleinen Teil unserer umfangreichen Sammlung von Telefonie-Endgeräten wieder. Der HFC besitzt mehrere Tausend Fernsprecher aus allen Epochen der Telefonie, von denen wir in unseren Vitrinen aber nur einen repräsentativen Ausschnitt zeigen können. Fehlende Stücke wurden durch originalgetreue Nachbauten ergänzt. Hinzu kommen zahlreiche Fernschreiber und Kleinvermittlungsanlagen. So wird die Ausstellung auch zu einem Spiegelbild des Industriedesigns.

 

Die Rolle rückwärts - oder warum "Smartphones" bei uns nur im Fundus lagern   (eine Glosse)

Über Jahrzehnte waren die Hersteller von Smartphones stolz darauf, dass ihre Produkte immer leistungsfähiger und ’intelligenter’ wurden. Sie erhielten mehr und mehr Funktionen, von denen die meisten Menschen aber nur einen Bruchteil benötigen. Die Flut von Anwender-Software (mobile App) für diese Geräte ist inzwischen schier unüberschaubar.

Nun sind es beileibe nicht nur Senioren, die mit ihrem Mobiltelefon einfach nur erreichbar sein wollen. Auch jüngere Menschen möchten unterwegs nicht unbedingt mit allen Segnungen der modernen Technik konfrontiert werden. Vielleicht haben sie ja noch andere Interessen, als die Dauernutzung von Social-Media oder jetzt und gleich die Meinungen von 'Krethi und Plethi' aus dem Internet zu erfahren. Zu Hause wartet meist ein komfortabler Rechner, mit großem Bildschirm und einer Tastatur, mit der man beim eMail-Versand im Zweifelsfalle auch die richtige Taste trifft. Das Ergebnis kann der Empfänger hinterher sogar durchgängig lesen und muss sich den Text nicht mühsam zusammenbasteln, infolge unzähliger Fehler der automatischen Rechtschreibkorrektur vom Smartphone des Absenders.

Nun also schlägt wieder die Stunde der “Dumbphones“, jener 'dummen' Telefone, die wenig kosten und wenig können, außer nur ein Telefonat zu ermöglichen oder vielleicht mal eine SMS anzuzeigen.

Einst mit gefälligem Design und der Zeit angemessen Funktionen ausgestattet, z.B. einem integrierten Telefonbuch, sind “Dumbphones“ auch in unseren Tagen meist vollkommen ausreichend und haben überdies den angenehmen Nebeneffekt, dass ihre Nutzer von der Umwelt mehr mitbekommen, als die verschiedenen Grautöne eines Fußweges oder den harten Mast eines Verkehrsschildes.

Die “Rolle rückwärts“ bei der Mobiltelefonie ist besonders in den USA wieder auf dem Vormarsch. Verschafft sie einem doch einen enormen Zeitgewinn, schont allemal die Nerven und fördert nicht zuletzt interessante neue Bekanntschaften. Metergenaue GPS-Ortung ist mit "Dumbphones" nicht möglich . . . aber dies bedauern allenfalls Helikopter-Eltern.

Viele junge Menschen sind sich dessen bewusst und lassen sich gern von den Vorteilen der älteren Geräte überzeugen. Neue Ersatzakkus bietet die Industrie für derartige Telefone noch immer an - hier kann man sie ja noch wechseln. Inzwischen findet man bei einigen Herstellern sogar Neugeräte für diesen Sektor. Die vielfach geäußerte Angst, dass alte Handy's nicht mehr funktionieren, weil eine Abschaltung des ersten digitalen Mobilfunk-Standards 2G (GSM) droht, ist unbegründet. Dieser wird aktuell noch in einer ganzen Reihe von Systemen außerhalb der Telefonie verwendet, sodass er bestimmt auch für einen längeren Zeitraum überleben wird.

Eine Auswahl von Dumbphones

 

© Text und Bilder:  Bodo Krüger 10/2024


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