Die drahtlose Übertragungstechnik

Mit Einführung der Morsetelegrafie konnten erstmals elektrische Impulse über Drahtverbindungen und später auch über Funk zwischen weit entfernten Orten übertragen werden. Mit dem Aufkommen der Sprachtelefonie -erst viele Jahre später- musste der technische Aufwand erhöht werden, um für eine ausreichende Sprachqualität zu sorgen. Die aufwändig verlegten Übertragungswege reichten aber schon bald nicht mehr aus, den Bedarf an Sprechverbindungen zu decken. Unsere Ausstellung zeigt daher u.a. Techniken zur Mehrfachausnutzung von elektrischen Leitern, von Funkübertragungsstrecken und von modernen Lichtwellenleitern. Auch sind Komponenten aus der Satellitenkommunikation zu sehen.


Das o.s. Foto zeigt das bewegliche Großmodell einer der Satellitenübertragungsstationen in Aerzen-Groß Berkel (b. Hameln). Kurzwellenstation

 

Mit der röhrenbestückten kommerziellen Empfangsanlage 'Transradio III' der Firma Telefunken (Berlin) zeigen wir auch die Weitverkehrskommunikation über Kurzwelle, die in den Jahren zwischen 1940 und 1970 ihre Blütezeit erlebte. Hier sind die Betriebsarten Telegrafie (A1/A2), amplituden- und frequenzmodulierte Telefonie (A3/F3), Fernschreiben mittels Frequenzumtastung (F1) und sogar Bildtelegrafie (A4/F4) möglich. Der nutzbare Frequenzbereich dieser Anlage erstreckt sich von 3,9 MHz bis 28,1 MHz.

Zur Vermeidung von Auslöschungseffekten/Fading (z.B. durch Interferenzen) kann zusammen mit einem weiteren baugleichen System (an einer zweiten Antenne) auch Diversitybetrieb stattfinden.

Geräte dieser Bauart kamen vorwiegend beim Überseeverkehr zum Einsatz und verfügen über eine für ihre Zeit außerordentlich hohe Empfindlichkeit und Trennschärfe. Verwendet wurden sie in erster Linie bei der Deutschen Bundespost, aber auch beim Wetterdienst, der Polizei sowie bei diversen Pressestellen.

 

Das schmale Foto zeigt einen unserer 19"-Schränke mit diversen Einschüben. Den eigentlichen Empfänger sieht man in der Mitte.

Unsere Sammlung enthält noch eine ähnliche Anlage, vom Typ 'Transradio IV', die nach ihrer Herrichtung nun ebenfalls ihren Platz in der Ausstellungshalle gefunden hat.

Röhrenbestückte Sende- und Empfangsanlagen der Firmen Telefunken und Lorenz, die vorwiegend für die Mikrowellenkommunikation via Richtfunk hergestellt wurden, weitere Funkgeräte aus dem kommerziellen Bereich sowie die Modelle bekannter Übertragungsstellen, vervollständigen unsere Ausstellung.

Richtfunkbereich

 

 

 

 

 

© Texte und Bilder:  Rudolf Auel (vor 2010) und Bodo Krüger (2023)



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